Das erste Foto oben mit dem arrangierten Stilleben zeigt "unsere" Hütte. Ein Esstisch, eine Kommode, ein Gasherd und ein Sofa - da wir eben viel selber kochen, bietet sich dieser "Luxus" an. Die weite Landschaft lädt auf jeden Fall zum draußen Sitzen ein, sei es morgens beim Frühstück oder abends, der weite Ausblick ist es allemal wert. Also wir sind dann gerne etwas abseits, denn in den Trubel können wir immer noch mit dem Auto fahren. Ansonsten laufe ich halt morgens in den Ortskern und kaufe Brot, Milch und das Wichtigste: Wurst
Vom Inhaber des Landgutes gibt es dann halt täglich Olivenöl, Wein, Gemüse und frisch gelegte Eier. Ich luchse den Leuten dann noch immer Cantucci (harte Mandelkekse) und Vinsanto ab (ein Likör, in den die Kekse gedippt werden), aber das kann man natürlich auch überall kaufen.
Meine Beschreibung ist eigentlich typisch für die zahlreichen Unterkünfte, die sich dem Agroturismo verschrieben haben. Auf jeden Fall hat man den direkten Draht zu den Leuten und Einblick in ihr Leben und ihre Arbeit, sei es, dass unsere Frauen mit "la mamma" kochen oder die Männer ins Feld gehen, wir abends zum großen Familienessen eingeladen werden, solche Sachen halt. Zu unseren Gastgebern haben wir auf jeden Fall ein freundschaftliches und herzliches Verhältnis. Und wir sammeln natürlich Gestaltungsideen für unseren Garten. Mein Kumpel hat sich letztens noch alte Dachziegel mitgenommen, die passten so gerade noch ins vollgepackte Auto. Das Jahr davor haben drei Olivenbäume chauffiert, die kosten dort ein Bruchteil von dem, was sie bei uns kosten.
Ein paar Eindrücke und Unterkünfte bekommt Ihr hier:
http://www.greve-in-chianti.com/Die Kehrseite der Medaille ist halt das nur dreißig Kilometer entfernte Florenz. Dort wird abgezockt ohne Ende. Dort mögen sich noch so viele Kulturschätze befinden, ich fühle mich dort einfach nicht wohl. Letztens waren wir in einer Eisdiele und ich habe extra noch auf das Hörnchen gezeigt, um den Preis zu erfragen ("tre Euri" war die Antwort, also drei Euro). Dennoch wollte der gute Mann dann für vier Eis 32,- EUR von uns haben. Na ja, das Eis hat er dann eigenhändig in die Tonne gekloppt und den Bon wutentbrannt zerrissen. Also nicht mit uns
Worauf man sich dennoch einstellen muss, ist, dass Lebensmittel allgemein teurer sind. Das liegt zum Teil auch daran, dass man meist im Tante-Emma-Laden lokale und höherwertige Produkte kauft. Aber auch in den Supermärkten und in den Restaurants ist es teurer.
Ein Mann wie ein Baum - sie nannten ihn Bonsai.