Sex zum Flatrate-Tarif

Ein neues Thema ... vielleicht diesmal ein wenig pikant. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das eine interessante Diskussion gibt?

Vielleicht habt ihr es mitbekommen?
Sex zum Flatrate-Tarif ... einmal zahlen und dann so lange man will, so oft man will und wie man will.

Floreiu kassiert siebzig Euro. Sie überreicht einen Spindschlüssel sowie Badelatschen in der erforderlichen Größe. Dann sagt sie knapp: "Bis 16 Uhr darfst du bleiben. Alles inklusive, die Getränke und die Damen. Mit wem du willst und so oft du willst."

http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41B ... ntent.html

Es ist viel von freier Marktwirtschaft die Rede und davon, wie glücklich die Subunternehmerin doch sein muss: Die gewerblich aktiven Frauen seien auf "der Gewinnerseite, da sie für die Bereitstellung einer Leistung bezahlt werden und nicht für die Leistung an sich". Klingt fast so, als habe da jemand eine ganz neue betriebswirtschaftliche Theorie entdeckt. Als ginge es nur nebenbei auch um Sex.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/587/482052/text/

Es geht um den Verdacht auf Steuerhinterziehung, illegale Beschäftigung von ausländischen Prostituierten und unhygienische Zustände: 700 Polizisten haben am Sonntagnachmittag sogenannte Flatrate-Bordelle in vier deutschen Städten durchsucht.

http://diepresse.com/home/panorama/welt ... e_panorama

Mit wem du willst und so oft du willst

Ich denke, sie rechnen damit, dass der Durchschnittsmann eh nicht besonders oft kann...
Tja, was soll man dazu sagen? Ich möchte dort nicht arbeiten, ist das einzige, was mir dazu einfällt, wenn natürlich Gewalt und Zwang dabei ist, gehört der Laden sofort ausgeräumt, ansonsten, wo Nachfrage, da Angebot.

Ich denke, sie rechnen damit, dass der Durchschnittsmann eh nicht besonders oft kann...

Auch wer privat normalerweise auf vier Orgasmen pro Nacht käme, dürfe nicht damit rechnen, mit einer zumeist fremden Prostituierten auf einen ähnlichen Durchschnitt zu kommen, sagt Stephanie Klee: „Die meisten Männer können bei einer Hure höchstens zwei Mal.“ Denn auch potente Männer stünden außerhalb der eigenen vier Wände unter Anspannung. „Wer zu Hause immer kann, würde als Pornostar trotzdem versagen“, hat Klee beobachtet.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 17,2858309

Seit Wochen großes Thema in BaWü : dazu dieser Link http://www.suedkurier.de/news/brennpunk ... 07,3875207

Die Schließung der beiden Bordelle in Heidelberg und Fellbach sei zunächst ausschließlich wegen der hygienischen Mängel erfolgt, sagte der Staatsanwalt.

Heut morgen stand der Artikel noch anders online ( wurde überarbeitet), darin hieß es, dass die Massageliegen und Sexartikel (?) verschmutzt gewesen seien. http://www.suedkurier.de/news/brennpunk ... 05,3875431

Außerdem seien Hinweise auf Zwangsprostitution gefunden worden, die in dem wochenlangen Streit vorher immer abgestritten wurden.

einmal zahlen und dann so lange man will, so oft man will und wie man will.

Ich weiß nicht. Ich finde das nicht okay. Wenn dieses " so oft, so viel man will etc" eingehalten wird, dann müsste die Prostituierte jeden immer und immer wieder alles machen lassen, was der will. Ob die Prostituierte das will oder nicht. Sie soll aber das recht haben dürfen zu sagen , wenn jemand ihr zu dreckig ist, zu besoffen etc.
Dann heißt es aber : ich habe 70€ bezahlt und darf so oft ich kann.
Ich stell mir vor, wie das dann im Streit endet und eventuell in der Vergewaltigung der Prostituierten ( und der andere sieht kein Unrecht, er hat ja gezahlt) ?

Meine Meinung zu. Aber vielleicht sehe ich das zu sehr aus Sicht ner Frau ( die ich nun mal bin

Also ich denke, dass es auch in Bordellen eine Hausordnung gibt und unliebsame Gäste hinausbefördert werden. Zumindest hoffe ich das...

Wenn dieses " so oft, so viel man will etc" eingehalten wird, dann müsste die Prostituierte jeden immer und immer wieder alles machen lassen, was der will. Ob die Prostituierte das will oder nicht.

Rein rechtlich geht das nicht. Niemand kann die Prostitierte zum Beischlaf zwingen, weder der zahlende Kunde noch ein Arbeitgeber, das verstößt gegen die Menschenwürde. Dafür haben die Prostituierten nun seit einigen Jahren durch das Prostitutionsgesetz die Anerkennung ihres Beruf erhalten. Sie können sich somit sozialversichern lassen und nach erfolgter Dienstleistung (also wenn sie denn einwilligen) das vereinbarte Entgelt einfordern (sofern sie nicht Vorkasse genommen haben). Umgekehrt kann derjenige, der bereits bezahlt hat, aber nicht zum "Schuss" gekommen ist, sein Geld zurückverlangen.

Aber natürlich darf man nicht übersehen, dass eine angestellte Prostituierte, die sich zu oft weigert, sicher Probleme mit ihrem AG bekommt. Wahrscheinlich konzentrieren sich die Ermittlungen auf evtl. Druck (z.B. Drohung mit Kündigung), der als Nötigung gewertet werden könnte oder auch als Ausbeutung von Prostituierten:
http://bundesrecht.juris.de/stgb/__180a.html

Weiterhin kann es natürlich sein, dass die Flatrate-Partys insgesamt als sittenwidrig gewertet werden. Soweit ich die Zitate gelesen habe, hält man sich diesbezüglich aber bedeckt, warum das nun verboten sein soll.

Also ich denke, dass es auch in Bordellen eine Hausordnung gibt und unliebsame Gäste hinausbefördert werden. Zumindest hoffe ich das...

ja, eine solche "hausordnung" gibt es in den bordellen

bevor jemand denk ich bin kunde, ich kenne eine ehemalige prostituierte

kann man mehr oder weniger mit einer kneipe vergleichen,
ziel: verkauf von alkohol, doch wer zu besoffen ist, fliegt raus

Rein rechtlich geht das nicht. Niemand kann die Prostitierte zum Beischlaf zwingen, weder der zahlende Kunde noch ein Arbeitgeber, das verstößt gegen die Menschenwürde.

Stimmt, aber leider passiert das auch bei schwarzen Schafen. Ich habe mal mit einer Ukrainerin gearbeitet, die ohne Papiere hier arbeiten musste, hergelockt mit einem Jobversprechen nach einem Studium in Kiew, welches in Deutschland nicht anerkannt war ( also ohne Ausbildung).


Also wir waren Kollegen in einer anderen Branche

Dass Ihr alle immer so viel Erfahrung habt, aber immer nur welche kennt, die das machen ...

Dass Ihr alle immer so viel Erfahrung habt, aber immer nur welche kennt, die das machen ...

ich bezahl wohl für sex

Dass Ihr alle immer so viel Erfahrung habt, aber immer nur welche kennt, die das machen ...

Ähm ähm, Pointy.... hier will jemand bis Mitternacht gesperrt werden
Nee, im Ernst. Meine Kollegin damals in einem heruntergekommenen Hotel hat erst als Zwangsprostituierte gearbeitet und hatte aber den Mumm die Sache anzuzeigen - sie wurde aber dadurch abgeschoben ( war ja illegal hier). Aber später lernte sie noch ihren Mann, einen Deutschen kennen, kam hierher.
Deshalb denke ich auch ( um jetzt mal zum Thema zurück zu kommen), dass ähnliches ( ausl. Prostituierte) ein Grund für die Razzia war. Einfach schon um zu schauen wer illegal hier ist, wie werden die Mädels behandelt.
Denn ich kann mir vorstellen, dass viele Damen, die nicht mal richtig deutsch können nichts von dem Gesetz kennen, das du, Dreamer, weiter oben genannt hast.

Denn ich kann mir vorstellen, dass viele Damen, die nicht mal richtig deutsch können nichts von dem Gesetz kennen, das du, Dreamer, weiter oben genannt hast.

Das ist die Umschreibung für die Ausbeutung, die dort teilweise stattfindet. Die Damen verzichten auf ihre Menschenwürde und Menschenrechte (ob sie sie nun kennen oder nicht), weil sie die Konsequenzen fürchten. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass die Perspektivlosigkeit in der Heimat so groß sein muss, dass diese Frauen in die Falle der Verlockungen eines vermeintlich besseres Leben fallen konnten. Nach der Ernüchterung kommt dann die Erkenntnis, dass es kein Ausweg und kein Zurück mehr gibt. Aus eigener Kraft können sich die Frauen also nicht wehren, deswegen greift hier auch eine besondere Fürsorgepflicht des Staats. Wenn man die Flatrate-Angebote mal kostenmäßig zerpflückt, kommt auch sehr schnell der Verdacht auf, dass sowas bei "tariflicher" Bezahlung der Damen gar nicht funktionieren kann. Deswegen wird hier sicher seitens der Ermittler die meiste Ausbeutung vermutet und daher konzentrieren sich die Untersuchungen auch auf die Flatrate-Anbieter.