Man könnte auch meinen, unsere Regierung kennt die Sorgen des Mannes auf der Straße nicht. Und der denkt sich: Wenn ich Studiengebühren zahlen muss, muss ich mehr nebenher arbeiten, also habe ich weniger Zeit fürs Studium, ergo dauert länger, ergo lass ich es lieber. Diese Denke finde ich realitätsnaher als die der Politiker und wenn es dazu einer Studie bedarf, denen das klarzumachen, dann frage ich mich, wen wir da gewählt haben.
Deutschland ist übrigens eins der Länder mit einem sehr starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft der Eltern und Bildung der Kinder.
Was wer wirklich denkt und wie er dann ahndelt findet man meistens nur über studien heraus. dafür gibt es wissenschaft.
das bmbf hat sich von der studie ja auch andere ergebnisse erhofft
nämlich, dass die studiengebühren eben keinen großen einfluß auf die entscheidung für oder gegen ein studium haben.
ich hätte mir übrigens auch ein anderes vorgehen gewünscht. wenn politiker das kreuz hätten, zu sagen: "Wir wollen, dass Bildung ein für jeden erreichbares gut ist und deshalb ist das erststudium kostenfrei", dann wäre das normativer vorsatz und es bräuchte keine studien.
Deutschland gehört zu den Ländern mit dem stärksten Zusammenhang zwischen sozialer herkunft und bildungschancen. im gegensatz zu den vorbildern in skandinavien.
du wirst sehen: an der benannten studie wird jetzt noch gedreht und gezimmert...und am ende sind es doch nciht die studiengebühren, die vom studium abhalten...
da liegt nämlich ein viel tiefer gehendes problem: die gelder für forschung im geisteswissenschaftlichen bereich sind derart knapp bemessen, dass viele einrichtungen solche studien als auftragsarbeit erledigen müssen, um zu überleben. unabhängige forschung bleibt da größtenteils auf der strecke, denn wer bezahlt, bestimmt denn dann (faktisch) auch, was auf den tisch kommt.