Re: Challenger Katastrophe
von Claudine » Fr 31. Jul 2009, 06:19
Die wussten damals, dass es ein Problem mit den Dichtungsringen gab. In der Früh waren 10cm lange Eiszapfen an der Rakete, sie verschoben den Start um zwei Stunden, in der Hoffnung, das Eis würde schmelzen. Sie wollten den Start ganz verschieben, sie konnten nicht, sie waren schon zwei Wochen hintendran, sie konnten nicht, weil sie aus Kostengründen starten mussten, weil das Raumfahrtprogramm wegen der ewigen Kritik auf der Kippe stand.
Sie sagten, entweder sie halten (die Ringe) oder sie halten nicht, es gab Leute, die bis zur letzten Sekunde versuchten, den Start zu verhindern. Man rechnete damit, dass die Challenger noch am Start explodieren würde, und das hätte sie getan, wenn diese Schlacke nicht den Austritt des Treibstoffs verhindert hätte. Die Katastrophe wäre eine ungleich größere gewesen, kann ich mir vorstellen.
Das Schlimme an der ganzen Sache ist für mich, dass die das wussten, dass sie alle wussten, in was für eine Gefahr sie ihre Astronauten brachten, wie viele haben erst einmal aufgeatmet, als die Challenger wider Erwarten sich in die Lüfte erhob. Und wäre nicht der Wind gewesen, sie hätte es sogar bis ins Weltall geschafft und alles wäre gut gegangen. Aber dann wäre ein anderes Shuttle explodiert, irgendwann...
Gestern habe ich beim Googeln noch einen Bericht über die Columbia Katastrophe gefunden, dort stand, man habe aus der Challenger Sache nichts gelernt. Ich war gestern zu müde, das nachzulesen, werde ich heute im Lauf des Tages tun. Jede Wette, dass es wieder ums Geld ging...
Life's just what happens to you, while you're busy making other plans.
John Lennon