Dolce Vita

[Dreamer]

Zwei Tote, viele Verletzte, abgeriegelte Verkehrswege - das sind die Folgen eines Bombenanschlags auf der beliebten Ferieninsel:
http://magazine.web.de/de/themen/nachri ... lorca.html

Erst am Dienstag wurden im Zusammenhang des 50. Gründungsjahres der baskischen Untergrundorganisation ETA mehr als 60 Menschen bei einem Anschlag auf eine Kaserne der Guardia Civil im nordspanischen Burgos verletzt.

[Claudine]

Achje, die machen sich noch alles kaputt...

[Happy]

Die Sache mit der ETA ist wirklich eine Geschichte ohne Ende.

Kann man überhaupt noch irgendwo sorgenfrei Urlaub machen?

[Radagast]

Ganz sorgenfrei wohl nirgends ... nicht mal im beschaulichen Schweden.
Da wurde vor ein paar Jahren die Außenministerin in einem Kaufhaus erstochen.

[Dreamer]

Wer auf Nummer sicher gehen will, meidet die bekannten Touristenorte. Die sind nämlich gerne mal strategische Ziele von Terroristen. Letztendlich ist das aber nur eine von vielen Gefahren beim Reisen. Naturkatastrophen, mitgebrachte Krankheiten, große Verkehrsunfälle (Bahn, Flugzeug) sowie die "normale" Klein- und Bandenkriminalität sind als Risiken nicht zu unterschätzen. Die Frage ist jedoch, ob es ein entspannter Urlaub ist, wenn man sich deswegen permanent Sorgen macht oder machen muss.

Dennoch sollte man sich vorab über das Reiseziel informieren. Dabei helfen die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes:

www.diplo.de bzw.
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de ... lseite.jsp

Für Spanien heißt es dort (Auszug, Stand von heute):

Aktueller Hinweis
Auch in Spanien sind Fälle von Influenza A(H1N1) bei Menschen aufgetreten. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Merkblatt "Aktuelle Informationen zur Influenza A(H1N1)"

Landesspezifische Sicherheitshinweise
Terrorismus

Auch in jüngster Zeit kam es immer wieder zu Anschlägen und Anschlagsversuchen der baskischen Terrororganisation ETA. Weitere Anschläge sind nicht auszuschließen

Das spanische Innenministerium hat daher verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an belebten Plätzen und wichtigen Infrastruktureinrichtungen ergriffen.

Vor der Durchführung von Anschlägen auf touristische Ziele hat die ETA in der Regel die Sicherheitsbehörden gewarnt. Vor Anschlägen auf Repräsentanten des Staates oder der Sicherheitsbehörden wird hingegen in der Regel auch dann nicht gewarnt, wenn die Gefahr besteht, dass unbeteiligte Dritte zu Schaden kommen. Der ETA nahe stehende Jugendliche zetteln vor allem im Baskenland immer wieder Straßenkrawalle an, bei denen auch Fahrzeuge Unbeteiligter zu Schaden kommen.

Am 11. März 2004 verübten Islamisten Bombenanschläge auf Vorortzüge in Madrid, die 191 Menschen das Leben kosteten. Trotz erhöhter Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden können weitere islamistisch motivierte Anschläge nicht ausgeschlossen werden.

Kriminalität

Insbesondere in den größeren Touristenzentren ist Vorsicht vor Taschendiebstahl und Kleinkriminalität angebracht.

In der Urlaubszeit kommt es gelegentlich zu Überfällen auf Touristen entlang der spanischen Autobahnen (insbesondere auf der A 7 zwischen der französisch-spanischen Grenzstation La Junquera und Barcelona). Die Betroffenen werden dabei auf vermeintliche Schäden an ihrem Fahrzeug (z.B. Reifenpanne) hingewiesen und es wird „Hilfeleistung“ angeboten. Halten Sie deshalb möglichst nur auf belebten Raststätten an. Vergewissern Sie sich, dass im Fall einer Panne der zu Hilfe gerufene Abschleppwagen das Symbol von "Autopistas" bzw. das Symbol des von Ihnen angeforderten Pannendienstes trägt. Schließen Sie stets ihr Fahrzeug ab und lassen Sie keine offen sichtbaren Gegenstände im Fahrzeug liegen.

[Vourdalak]

Die Frage ist jedoch, ob es ein entspannter Urlaub ist, wenn man sich deswegen permanent Sorgen macht oder machen muss.

Dann sag ich mal so flappsig : man kann auch zu Hause von Einbrechern überrascht werden und ausgeraubt werden.

Dank der Medienvielfalt heute, können wir erfahren, wenn in China ein Reissack umfällt. Der fiel früher auch um, es drang nur nicht bis zu uns durch.
Bomben fallen in anderen Gebieten der Erde tagtäglich, ohne dass wir es mitbekommen, wenn es aber in einem "uns bekanten Gebiet" ist, dann wird darüber berichtet. Piraten gab es früher schon, heute tauchen sie in den Tagesthemen auf.
Ob tatsächlich die Kriminalität prozentual mehr geworden ist oder einfach prozentual gleich blieb, wenn man es mit dem Anwachsen der Menschenanzahl sieht, k.A.
Aber man sollte doch mal schauen wie viele Millionen Menschen im Jahr Urlaub machen und kein Opfer einer Straftat, Naturkatastrophe oder Krankheit wurden. Dann kann man sich auch wieder etwas beruhigen.
Natürlich ist es immer gut zu wissen, wenn man wohin fährt, ob es da die ETA, die EZLN, die FARC etc gibt, wofür sie kämpfen, auf welche Art sie kämpfen, ob man als Tourist "Zielscheibe" werden KÖNNTE, wieviele Fälle es gibt, wo Touris Opfer wurden....und dann abwägen, ob man das "Risiko" auf sich nimmt oder nicht.
Und ich muss ehrlich sagen, dass mir das weniger Ängste macht als z.b. gekaptertes Flugzeug und man liegt dann in den Händen der Bundesregierung und weiß nicht, ob die das abschießen oder verhandeln ( man denke an Schäubles Pläne).

[Happy]

Naja, Vourdalak, seitdem ich 2,5 Monate in Indien war und 2 Monate später der schlimme Anschlag auf Mumbai war (ich kannte alle Orte, die angegriffen wurden- ich habe sogar noch Fotos vom Taj-Hotel, wie es aussah bevor die Pakistani dort einfielen), weiß ich, dass wir in Europa unglaublich sicher sind. Schon als ich dort war, in Indien, gab es Bombendrohungen und Anschläge auf andere Metropolen des Landes (z.B. Delhi). Ich hatte Angst, morgens in die Riksha zur Arbeit zu steigen, weil in Delhi eine Bombe in genau so einer Riksha eine Bombe versteckt gewesen war. Ich mochte schon gar nicht mehr die (englische) Zeitung lesen, tat es aber doch - ich wollte nicht uninformiert sein.

Warnungen vor Reisen nach Mumbai waren vor dem Anschlag nicht vorhanden.

Dazu kamen schlimme Regenfälle, regelmäßige Überschwemmungen (ich bin mit schwarzem Business-Hosenanzug durchs knietiefe Wasser gewatet), und es sind Häuser in sich zusammen gefallen (mein Apartment lag im 6. Stock). Dazu die Armut der Leute.

Das sind alles Sachen, die man sich hier in Deutschland gar nicht vorstellen kann. Ich habe nach den 2,5 Monaten eine ganz andere Sichtweise auf unser Land. Ich fühle mich wohl hier, mir kann (so gut wie) nichts passieren. Deswegen trifft es mich sehr hart, wenn auf Mallorca ein Anschlag passiert, das hätte doch wohl keiner von uns gedacht ....

[Vourdalak]

Hallo Happy,

sicher, wenn man persönlich soetwas mitgemacht hat oder z.b. in der Heimat soetwas statt findet, dann hat man eine ganz andere Sichtweise darauf.
Ich habe mich vielleicht auch etwas blöd ausgedrückt. Sicherlich kann man einen Einbruch in den eignen 4 Wänden und dem Diebstahl irgendwelchen Familienschmuckes nicht mit einem Attentat vergleichen.
Ich meinte eher damit, dass jemand, der z.b. Krieg erlebte, tagtäglich den Abwurf mehrerer Bomben mitmachte, erlebt hat wie Menschen von Minen zerrissen werden, dass den so ein Diebstahl nicht erschüttern würde - hat er doch nichts mehr, wenn seine Wohnung ausgebombt wurde. Für uns Mitteleuropäer ist das aber eine "Bedrohung" in unserer kleinen, heilen Welt.
Ein Bombenattentat ist schlimm, für jeden. Auch wenn man den Unabhängigkeitskampf mancher Gruppen versteht, die Hintergründe kennt, warum sie etwas tun, wieso und wie sie für die Unabhängigkeit und das Ende der Ausbeutung kämpfen. Solange aber Unschuldige in Gefahr gebracht oder sogar getötet werden, kann das keiner mehr gut heißen.

Meine Aussage im 1. Posting vorher bezog sich also nicht darauf ob es auf Mallorca nun gefährlicher ist oder wie das Leben in anderen Ländern ist und im Vergleich zu uns. Sondern auf das Zitat von Dreamer, dass man den Urlaub ja nicht entspannend finden kann, wenn man an alle möglichen " was wäre wenns" denken würde.
Man kann ja auch sicher im Urlaub sein, keine Schweinegrippegefahr, keine Montezumas Rache, kein Bombenanschlag.....aber man denkt darüber nach, ob zuhause alles okay ist.
Wollte also niemanden zu nahe treten mit dem Posting. Nur vergleichen, dass, auch wenn alles okay ist, man dann doch immer einen Grund finden könnte, Gefahr in Verzug zu sehen.

[Radagast]

Heute gab es drei weitere Bombenanschläge auf Mallorca. Es wurde aber niemand verletzt.
Das Auswärtige Amt rät Mallorca-Reisenden, Menschenansammlungen zu vermeiden.

http://www.tagesschau.de/ausland/mallorca158.html
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de ... se.html#t2