Na ja, dem Strukturwandel in der Kaufhauswelt hätte man sich ja anpassen können. Sowas muss aber behutsam passieren, damit die Kunden auch mitziehen. Karstadt hatte da durchaus recht früh die richtigen Weichen gestellt mit einer Segmentierung des Angebots in den Innenstädten, während Quelle sich aus dem Präsenzverkauf zurückzog und sich auf den Versandhandel konzentrierte. Klar, den typischen Quelle-Katalog-Kunden gibt es auch nicht mehr, aber dafür haben die gutbezahlte Leute (gehabt), als dass ich denen jetzt sagen sollte, wie sie es hätten besser machen sollen. Nur haben die eine seit Jahrzehnten bewährte und verfeinerte Logistik, die sie anderen zur Mitnutzung anbieten könnten. So macht es heute
Amazon (mittlerweile als Marke selber ein Zugpferd für kleine Anbieter).
Die Frage ist doch einfach: Überlebt man langfristig mit reduzierter Mannschaft oder zieht man kurzfristig noch alles raus aus dem Laden und lässt den dann vor die Wand laufen?
Bei Arcandor kam dann anscheinend noch Größenwahn und Habgier hinzu.
Das ist ja eigentlich genau das, was ich noch nett mit "kurzfristigem Aktionärsdenken" umschrieben habe. Da lebte jemand nicht mehr die Unternehmensphilosophie, sondern dachte nur an seinen eigenen Profit.
Ein Mann wie ein Baum - sie nannten ihn Bonsai.