Fr 19. Jun 2009, 09:27
Doch, solche Praktiken gibt es eigentlich schon seit Jahrzehnten, allerdings meist bei den Großen der Branchen. Man muss betonen, dass das eben bei
einigen so ist, nicht bei allen.
Solche Geschichten, dass sich z.B. ein Mitarbeiter aus der Personalabteilung einen Kittel überwirft und als "Werksarzt" die Einstellungsuntersuchung vornimmt, hört man immer wieder mal.
Vourdalak hat geschrieben:Und eventuell wird bei weibl. Bewerbern mit dem urin gleich geprüft, ob sie schwanger sind, aber nicht ehrlich waren ( und somit ein finanzielles Risiko sind, wenn man sie einstellt und sie fallen in einigen Monaten aus).
Dazu muss man fairerweise sagen, dass das nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein Planungsrisiko ist, wenn ein Unternehmen eine Stelle mit jemanden besetzt, die nach kurzer Zeit wieder ausfällt. Dies betrifft ja nicht nur den Unternehmer, sondern auch die Mitarbeiter, die dann wieder mit dem Mehraufwand und Stress leben müssen. Besonders kleinen Unternehmen kann das wehtun.
Wenn eine Frau bereits schwanger ist, würde ich daher das berechtigte Interesse des Arbeitgebers an dieser Information höher bewerten, als es der Gesetzgeber derzeit tut. Familienförderung ist Aufgabe des Staates und so sollten die Kosten dafür von der Allgemeinheit getragen werden und nicht von einzelnen Unternehmen. Der Nachteil hierbei ist natürlich, dass finanzielle Unterstützung alleine natürlich nicht ausreicht, da ja in der Zeit keine Berufserfahrung gesammelt werden kann.
Diesen Mangel könnte man mit einem "Schwangerschaftsfonds" beheben, in dem alle Firmen einzahlen und bei Bedarf entschädigt werden, so dass dann diese leidige unrechtmäßige Fragerei bei der Einstellung eingedämmt wird. Die Kosten dafür wären gleichtmäßig und vor allem kalkulierbar. Man sollte nicht nur verbieten, sondern vielmehr auch gleichzeitig eine Hilfestellung an die Hand geben, damit diese Regelung auch den gewünschten Effekt erzielen kann.